Ein Beagle zum Schnäppchenpreis?

Wir erhielten vor Kurzem einen Anruf von einer jungen Frau. Diese suchte für ihre Familie einen Hund. Sie war nach eifrigem Studium der Fachpresse auf den Beagle und durch das Internet uns gekommen.

Ich unterhielt mich angeregt ca. 30 Minuten über die Vorteile eines Hundes in der Familie und speziell über den Beagle. Zu guter Letzt kam natürlich auch die Frage nach dem Preis.

Ich sagte ihr, dass sie mit ca. 1.000,-- € rechnen müsse. Ich konnte förmlich durch das Telefon fühlen, dass es ihr sehr teuer vorkam. Die Frau erzählte mir dann, dass sie im Internet Beagles für 499,-- € gefunden hätte. Die anschließende Recherche von mir zeigte zwar, dass sie unrecht hatte, denn ich fand darauf ein Schnäppchenangebot für 199,-- €.

Übrigens, mit "Papieren" kostet der Beagle beim Schnäppchenpreisanbieter meistens um die 50,-- € mehr. Nun ja, der Hundevermehrer muss sich dafür auch zumindest einmal an den PC setzen und Kreativität beweisen und irgendein hübsches, aussagekräftiges Stück Papier entwerfen. Alternativ hierzu gibt es dann auch irgendwelche "Rassehundverbände" mit knackigen Namen, wie z.B. Nordwestdeutscher Rassehundverband oder VDH-V.

Ein Mercedes bleibt eben auch ein Mercedes, wenn man ihm den Stern abschraubt, oder heißt er dann Lada? Selbst mit verbundenen Augen kann man eigentlich jeden in das eine oder andere vorgenannte Fahrzeug setzen und er wird uns über die Qualitätsunterschiede etwas sagen können.

Weshalb kann dann der Preis nicht trotzdem günstiger sein?

Ein seriöser und verantwortungsvoller Züchter kann einen Hund gar nicht für 199,-- € oder 499,-- € züchten, denn er hat erhebliche Kosten für Deckgebühren, Zuchtwart, Tierarzt, Ernährung, Fahrt und Fortbildung zu tragen. Außerdem sind da noch erhebliche Kosten für Ausstellungen und Untersuchungen, um einen Hund in das Zuchtbuch eintragen zu lassen. Einer Hündin sind danach maximal 6 Würfe erlaubt, während der Hundevermehrer jede Läufigkeit einer Hündin in klingende Münze umwandeln kann, bis sie nichts mehr bringt und eingeschläfert wird.

Noch einfacher wird das Ganze, wenn man die Welpen gleich aus Ländern, wie Polen oder Tschechien einführt. Durch reine Gebärmaschinen werden Welpen produziert und mit Verlustraten von ca. 70 % ins Ausland verkauft.

Über die Mitleidsschiene werden nicht wenige der vorgenannten Welpen an den Mann oder die Frau gebracht, ohne darüber nachzudenken, dass somit die Ware Hund ihren Absatz gefunden hat und kräftig weiterproduziert werden kann.

Fazit

Hände weg von Welpen aus fragwürdiger Herkunft! Nur der VDH-Rassehund entspricht im Aussehen und was viel wichtiger ist, im Charakter, dem Hund, den man haben will!

Beauty Succession's Beagles